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  • Klaudia

Planlos in die Sackgasse



Kaum bin ich mal vier Tage planlos gewesen, komme ich nur schwer wieder zurück in den gesünderen, leichteren Tagesablauf, der mir vor diesen Tagen wie der Himmel auf Erden erschien. Schließlich war ich den Heißhunger los, nahm ab und hatte weniger Schmerzen in den Gelenken.


Warum fällt es mir dann jetzt so schwer wieder zu dem, was mir doch so gut tut, zurückzufinden?

Ja, ich weiß! Es ist die Macht der Gewohnheit und eigentlich weiß ich um die Mechanismen, die da wirken. Aber hilft mir das weiter? Nein.

Der Heißhunger hatte die Regie übernommen und war durch nichts zu verscheuchen, so dass ich wirklich schon verzweifelte.

Ich fühlte mich der Gewohnheit und dem daraus resultierenden Essverhalten mal wieder ausgeliefert. Fühlte mich hilflos und wie ein Junkie.


Bis der Schmerz kam.

Ihm gelang es, den Heißhunger mit aller ihm zur Verfügung stehenden Macht – und die ist ziemlich groß – in die Schranken zu verweisen.

Schluss jetzt! Es reicht! Zurück zum Plan!


Ich hatte bei strahlendem Wetter stundenlang im Garten gearbeitet, Blumen, Pflanzen und „Unkraut“ gehegt und gepflegt, Neues gepflanzt und erfreute mich an der Pracht dessen, was ich sah.

Unser Garten ist ein wild romantisches Idyll, in dem Vieles wachsen darf, was unseren Nachbarn niemals in den Garten käme und ihnen sicher die Zornesröte ins Gesicht treibt, uns aber den Besuch vieler Insekten und anderer Tiere beschert.

Zu Pfingsten wollte ich mich in meinem kleinen Paradies wohlfühlen, nichts tun und entspannen dürfen.


In der Nacht kam der Schmerz und ließ mich nicht schlafen.

Meine Beine quälten mich, wie selten und ich konnte kaum noch aufstehen.

Nein, das war kein Muskelkater!

Das waren genau die Schmerzen, die ich immer habe, wenn ich mich mal wieder überschätze und glaube, alles so wie früher mit 30 kg weniger auf den Rippen erledigen zu können.

Sie blieben und verliehen mir die Kraft, wieder zu mir zurückzufinden, indem Sie mir in aller Deutlichkeit bewiesen, dass weder Nudeln noch Eis es wert sind, sie zu ertragen.


Nun bin ich wieder auf dem richtigen Weg hin zu mehr Leichtigkeit und Beweglichkeit.

Ich weiß, dass der Schmerz noch ein paar Tage bleiben und sicher stellen wird, dass ich diesen Weg nicht wieder verlassen werde.

Aber dafür bin ich, so lächerlich sich es auch liest, sogar dankbar. In wenigen Tagen wird es dafür um so leichter.



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