- Klaudia
Komfortzone - ich komme!

Wie oft lese ich, dass es sich so viele Menschen in ihrer Komfortzone bequem gemacht haben und dort als Couchpotato vor dem Fernseher enden. Sie werden nicht nur dick und dicker, sondern auch immer unbeweglicher und erleben die Außenwelt nur noch über den viereckigen Kasten vor ihnen.
Sie sind im Netzt ihrer Routine und den vielen Alltäglichkeiten gefangen, ohne Aussicht, sich daraus befreien zu können.
In einer ähnlichen Zone befand ich mich auch - vor allem während der Coronazeit.
Aber ich würde dies nicht als meine Komfortzone bezeichnen, denn dort erlebte ich vor allem Negatives: Schmerzen bei jeder Bewegung, Schlaflosigkeit und Unzufriedenheit mit mir selbst.
Ich harrte dort viel zu lange aus, bin nun unfassbar glücklich, endlich aufgestanden zu sein und mich auf den Weg in MEIN Leben gemacht zu haben – hin zu meiner Komfortzone.
Auslöser dafür waren Schmerzen, so unerträglich, dass ich kaum noch einen Schritt gehen konnte. Ohne diesen Schmerz säße ich wohl immer noch auf meiner Couch und würde mir das Leben nur schreibend erschließen, anstatt es zu erleben.
In MEINER Komfortzone bin ich beweglich und kann wieder Fahrradfahren, spazieren gehen und mache gerne Sport. Dort habe ich keine Schmerzen, wenn ich mich bewege. So kann ich auch wieder in die Stadt zum Kaffeetrinken gehen oder einen Einkaufsbummel machen, ohne vorher Schmerzmittel nehmen zu müssen. Abgesehen davon lohnt sich dort der Einkaufsbummel, weil ich endlich Kleidung finde, die nicht nur passt, sondern mir auch gefällt. Ich besuche wieder Theater und Konzerte, entdecke Städte und Länder neu. Hier spiele ich mit meinen Enkelinnen und krabbele mit ihnen über den Boden und kann problemlos von dort wieder aufstehen.
Nicht nur das Bild von meiner Komfortzone ist wunderschön und strahlt mir entgegen, zieht mich magisch an und lässt mich nicht los, sondern auch der Weg dorthin ist einfach herrlich.
In meiner Vorstellung trage ich ein weißes, luftiges Sommerkleid, dass im Licht der angenehm warmen Sonne strahlt und wandere auf einem gewundenen Weg in Richtung meines Zieles. Am Wegrand wachsen Gänseblümchen, Glockenblumen und andere zarte Gewächse. Wildrosen verströmen den betörenden Duft des Sommers, der mich immer wieder raus auf diesen Weg lockt. Alles um mich herum ist grün und lebt, wächst. Der Kopf wird frei und die Gedanken entwickeln eine lang vermisste Kreativität.
Manchmal weiß ich nicht, was hinter der nächsten Kurve liegt. Aber was macht das schon? Es kann nur besser sein, als das Grau, das ich hinter mir gelassen habe.
Diese Bilder visualisiere ich mir tagtäglich immer wieder.
Dann sitze ich, wahrscheinlich wie ein Honigkuchenpferd grinsend herum und freue mich über all das, was ich gerade erleben darf.
Ich hadere nicht mit dem, was war. Vergangenheit.
Stattdessen freue ich mich auf das, was kommt.
Die Neue, die Andere - sie ist schon längst in mir. Sie will unbedingt aus diesem Panzer befreit werden, den ich um sie herum aufgebaut habe. Will endlich ein Leben. Frei, selbstbewusst und wunderbar.
Der Weg, den ich eingeschlagen habe, ist allerdings bestimmt nicht für alle so wunderbar.
Mein Umfeld muss sich in Zukunft damit abfinden, dass ich viel öfter „mein Ding“ mache und auch schon mal „Nein“ sage. Es geht mir ja nicht nur um das Abnehmen, sondern um die „Evalution“, also die Evolution, die Veränderung meiner selbst.