- Klaudia
Das Maßband

Vor ein paar Tagen habe ich mir ein Maßband gekauft, um meinen Abnehmerfolg nicht nur in verlorenen Kilos festzuhalten, sondern auch in verlorenen Zentimetern.
Ich möchte mich immer montags wiegen und dann auch den Bauchumfang messen, der bei Frauen möglichst nicht mehr als 80 cm betragen sollte.
Ein Zuviel an viszeralem Bauchfett, das die inneren Organe umgibt, ist gefährlich, weil es viele Hormone und Botenstoffe produziert, die u.a. in den Stoffwechsel eingreifen und krank machen. Diese Stoffe setzen zum Beispiel Entzündungsprozesse im ganzen Körper in Gang und fördern Bluthochdruck und eine Insulinresistenz.
Ich sollte also versuchen, es möglichst bald los zu werden, denn ich nehme schon jetzt blutdrucksenkende Medikamente und habe große Probleme mit meinen Gelenken.
Da das Maßband nun mal schon da war, wollte ich mit dem ersten Messen nicht bis Montag warten. Ich war ganz erpicht darauf, den ersten Wert sofort einzutragen.
Also legte ich das Band um meinen Bauch und las den ersten Wert ab.
Ein Schock! Ein Schlag in den Magen!
Das, was ich da sah, raubte mir den Atem.
Dass ich so dick bin, war mir nie so bewusst, wie beim Ablesen dieser Zahl.
123!!!!
In Worten: Einhundertdreiundzwanzig
Mein Bauchumfang ist mehr als 40 cm zu groß!
Natürlich sehe ich mich jeden Tag im Spiegel und natürlich stehe ich jeden Tag auf der Waage. Natürlich bemerke ich, dass ich mich kaum schmerzlos und ohne Schnappatmung bewegen kann.
Aber ich hatte es noch nie so deutlich vor Augen: Ich bin dick!
Dies machte mir keine Zahl und kein Schmerz so deutlich wie diese, die ich jetzt sah.
Immer wieder nahm ich das Maßband zur Hand und sah mir an, was ich meinem Körper angetan hatte und wie viele Zentimeter ich verlieren muss, um wieder einen einigermaßen gesunden Umfang zu haben.
Ich kann es immer noch nicht glauben, dass diese Zahl nicht nur meinen Körper spiegelt, sondern auch das Ausmaß der Gesundheitsgefährdung, die ich meinem Körper aussetzte.
Es gibt viel zu tun. Packen wir es an!